An American Quilt

Vor ein paar Jahren haben mir meine Lieblings-Mormonen Fuhrimans diesen selbstgemachten Quilt zu Weihnachten geschickt. Das hat mich so glücklich gemacht, daß ich nun seither alljährlich in meinem Weihnachtsbrief nach Utah ein eigenes kleines Kapitel darüber verfasse, wie unglaublich ich diese Decke liebe und sie mir bitte nachsehen mögen, daß ich mich damit im Jahresrythmus wiederhole.

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Bemerkenswert an diesen ca. 3 Quadratmetern Wohlgefühl ist, daß sie aus vielen Paaren Jeans zusammengesetzt sind und man dafür auch die Jeans-Hintern (incl. einer ganzen Menge Gesäßtaschen) verarbeitet hat. Wenn man etwas Bequemes nähen will, darf ich hier eingesessene Hintern als ein besonders geeignetes Material, mit dem man nichts falsch machen kann, anpreisen (Honi sois qui Schweigen der Lämmer y pense).

Und nach den vielen Stunden häuslichen Faulheits-Glücks, die mir das gute Stück über die Jahre bereitet hat, habe ich nun überraschend in einer der Taschen zur Quilt-Mitte hin einen mehrfach gewaschenen Kredtitkarten-Beleg über $7.03 gefunden, aus der Zeit (“07/25/97”) als sie noch ein Jeans-Arsch war (und zwar Ann’s: “NAME OF CARD HOLDER”). Aus Sentimentalität habe ich das Zettelchen wieder zurückgesteckt.

Klingt nach einem ereignislosen freien Abend vor dem Fernseher bei Kottenzahns? War es auch.