Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes, etwas Blaues und etwas anstrengend

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So frühkindliche Prägungen können ja festsitzen, die kriegt man nicht mehr raus: Drum stand ich gestern auch erstmals seit den frühen Achziger Jahren wieder mit einem Wink-Element in der Hand am Straßenrand. Zwar fühle ich mich immer sehr unbehaglich im Gedränge und kann dann auch böse arschig werden und um mich schimpfen, für jubelnde Menschenmassen mit guter Laune mache ich aber gerne eine Ausnahme. Und gejubelt wurde hier big time! Ganz besonders laut, als über große Lautsprecher zu hören war, daß der Erzbischof von Canterbury seine vom Brautpaar zu erwartende Antwort bekommen hatte, sowie weitere unübertrefflich geräuschvolle Zweimal als dann später auf dem Buck House-Balkon genauso oft geküsst wurde. Sogar sehr umfangreich geschnieft wurde da in der Menge.

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Hätte ich mir natürlich alles im Fernsehen ansehen können (oder, wie viele, seit Wochen schon auffällig ununterbrochen darüber reden können, daß mich das ja überhaupt kein bisschen interessiere), statt stundenlang auf demselben Pflasterstein zu stehen und schlechte Fotos mit meiner kleinen Hosentaschenkamera zu machen. Wäre aber nicht dasselbe gewesen.

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Beim abschließenden Überflug der Royal Air Force gab es eine Formation aus einem fetten restaurierten Lancaster-Bomber und jeweils flankierender Spitfire und Hurricane zu bewundern, und mal ehrlich: Wenn sich am Boden ein Deutscher mit etwas Dresden im Stammbaum darüber freuen kann, ist die Welt doch ein bisschen besser geworden.

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Shake, Rattle & Record

Habe ich mir doch so eine Helm-Kamera organisiert. Die ist so groß wie ein Lippenstift und lässt sich vorzüglich am Cowboyhut befestigen. Ladies and Gentlemen, I give you Stetson-Cam:

Lowrider

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Ich hatte versucht, mir im Pferdesport einen Namen zu machen und den Wilden Westen um eine Aufsitztechnik, die man mir im Elefantencamp beigebracht hatte, zu bereichern. Niemand war beeindruckt.

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Little Big Man

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Ich wäre schon etwas enttäuscht gewesen, wenn mir nicht noch Little Jimmy Dickens auf dieser Reise erschienen wäre. Auch hatte er Neuigkeiten zu erzählen: Neulich habe er daheim seinen Rasen gemäht und eine Dame fuhr vorbei, hielt an und fragte, ob er wohl auch für sie arbeiten könne und wieviel er dafür verlange. Nun, habe er gesagt, er dürfe mit der Frau, die hier wohnt, schlafen.

Er schwöre, das sei so passiert. Wahrere Worte seien noch nie durch falschere Zähne gesprochen worden.