Broiler, Meck-Pomm und Currywurst

Es ist wieder einmal soweit: Broilertreffen 2009, diesmal an der Ostsee! Das Vorprogramm hat gestern schon ohne mich in Kühlungsborn angefangen, und die Broiler grillen schon im Strandkorb. Heute spätabend werde ich über Bristol und Berlin dazukommen und hoffe auf das traditionelle wie landestypische Erwachsenengetränk mit rotem Käppchen zur Begrüßung. Bei dessen Ausschank kommen ohne langes Herumeiern dann gleich eventuelle, bisher geheimgehaltene Schwangerschaften ans Tageslicht.

Nach dem Veranstaltungsende bleibt das Reiseprogramm attraktiv: Ich werde durch blühende Landschaften nach Luckenwalde fahren, um dort nochmal auf der Fläming-Skate-Strecke Leib, Leben und Frontzähne zu riskieren. Fläming-Skate’s offizielle Inline-Instructoress Marlen wird mich dabei vor dem Schlimmsten bewahren. In Berlin suche ich danach den Event Support-Experten Thorsten Geitel auf, nicht weil ich eine Großveranstaltung plane, sondern weil wir uns seit der siebten Klasse nicht mehr gesehen haben.

Und irgendwo hoffe ich, eine Currywurst zu bekommen. Ich bin so genügsam.

imgp4459

Not Fair

Ist mir ein Rätsel, warum die Schotten heute den Lockerbie-Attentäter freigelassen haben. Ein kleiner ambulanter Eingriff durch meine schottische Hausärztin wäre angemessener gewesen:

dsc03430

Mind The Gap

Manchmal begegnet man im multikulturellen London noch einem Engländer. Hört man in der U-Bahn vom Protokoll abweichende Durchsagen wie diese hier im folgenden, weiss man, daß man von einem Einheimischen gefahren wird. Die besten Ansagen, die ich bisher gehört habe, wollte ich schon lange mal präsentieren:

“Our next stop is Notting Hill Gate. Please mind the gap when leaving the train. If you are not leaving the train, there is no need to mind the gap. Everything’s allright, you are safe.”

“Please allow the doors to close. Try not to confuse this with “Please hold the doors open.”. The two are distinct and separate instructions.”

“We are sorry for the delay. This is because we are currently waiting for a new driver. Not that there was anything wrong with the old one, but we are waiting for a new one.”

Englischer Humor weiter hinten im Zug klingt dagegen so:

Phantomschmerz

Auf Facebook-Umwegen ist mir gerade hinterbracht worden, daß mein allererster Patient (ganz vorne rechts am Fenster) in diesem Semesterferien zu den Todesopfern eines Amoklaufs zweier Franken mit Werkzeugkoffern und blauen Latzhosen gehörte. Mein guter alter Phantomkopf, der immer so schön mitgemacht, weit aufgemacht und stillgehalten hat. Ich werde ihn nie vergessen.

6328_116421223692_740563692_2427704_7478459_n

Who, Me?

dsc056471

Ich bin in dieser Woche gleich zweimal von Trickbetrügern angequatscht worden. Ich muss also unbedingt mein Image überarbeiten und im Auftreten bedrohlicher wirken (Viktimisierungsprophylaxe). Dennoch kann ich stolz weitererzählen, daß ich auf keinen noch so ausgekochten Trick hereingefallen bin. Gut, der erste war nicht so ausgekocht: Hier wollte mir eine Frau auf der Straße in London einfach falsche Tickets für ein wichtiges Fußballspiel im Wembley-Stadium am Abend verkaufen. Neben meinem Interesse am Fußball hatte sie ihre eigene verkaufsfördernde Attraktivität überschätzt, kam mir mit einer üblen Verblendkrone am 12 unangenehm nahe und drückte immer wieder ihre rechte Mamma gegen meine linke Ulna während sie mir erzählte, dass sie und ihre Freunde total viel Geld für die Tickets bezahlt hätten und jetzt aber nicht hingehen könnten, ach.

Aufwendiger als diese gescheiterte Penis-Fliegenfalle war da schon die Masche eines älteren Herrn, der sich als leicht trotteliger australischer Tourist auszugeben bemühte während er mich nach dem Weg fragte und dann natürlich in dieselbe Richtung wie ich unterwegs war. Na, das sei ja ein Zufall, er laufe mal ein Stück mit, ich sei ja so nett und so sympathisch und mein Englisch ja so hervorragend, er habe soviel Glück hier in London: Gestern abend erst hätte er im Casino über 7000 Pfund gewonnen, hier (und zog tatsächlich ein fettes Geldbündel aus der Jackentasche), dann die Nacht mit einer tollen Nutte verbracht, die so wundervoll war, mit der werde er heute abend wieder ins Casino gehen und ihr auch mal 1000 Pfund oder so zum Spielen überlassen. Antiquitätenhändler aus Sydney wollte er sein, aber meine Fragen nach seinem Fachgebiet und seinem Stadtteil in Sydney verstand er flink umzulenken. Als Requisite trug er übrigens mehrere Einkaufstaschen von teuren Geschäften, die an diesem Morgen seit maximal 5 Minuten geöffnet hatten und nicht in der Nähe waren. Während ich mich noch fragte, wann und wie mir denn jetzt endlich der Köder angeboten würde, brachte er das Gespräch auf Deutschland und seine Einwohnerzahl, die er auf 200 Millionen schätzte, das sei doch richtig, oder? Nee, wir seien weniger, habe ich ihm gesagt, so um die 80 Millionen. Ha, und hier fing er an, mir Wetten anzubieten: Er gebe mir 200 Pfund, wenn es weniger als 100 Millionen seien, ja? Wir könnten einen Buchladen suchen und dort nachlesen. Komm’, Wetten mache doch soviel Spaß, ja?

Ich hatte an dem Morgen noch andere Pläne, und habe ihn dann irgendwann stehengelassen. Jetzt wurmt mich die Frage, wie das weitergegangen wäre nachdem ich diese erste Lockwette gewonnen hätte. Zweifellos wie ein Hütchenspiel, aber wie genau?

Egal, ich hatte viel Geld gespart und somit eine Rechtfertigung, es später in der Oxford Street unkontrolliert auszugeben.

A Little Bit Of Life And LX

Herr Warhol hatte mir 15 Minuten Ruhm versprochen. Gerade habe ich zufällig auf YouTube gesehen, daß ich 2 Sekunden davon schon vor zwei Jahren aufgebraucht habe. Und zwar in Minute 1:38, hier, mal genau hinsehen: