The Beatings Will Continue Until Morale Improves

Weil ich mich ja immer um eine möglichst idyllische Lebensführung bemühe, habe ich heute Blumen gepflückt:

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Weniger idyllisch und für manchen vielleicht etwas besorgniserregend wird nun mein Hinweis sein, daß ich diese Blumen mit meiner neuen 2,60m-langen Känguruleder-Bullenpeitsche gepflückt habe! Nicht daß ich hier behaupten will, ich brauche pro Blume nur einen Anlauf, zuvor fliegt schon auch etwas Gras umher. Allerdings mit zunehmend besserer Akustik, denn die Schallmauer ist kein Hindernis für dieses geflochtene Schmuckstück. Leider erwische ich mich damit aber auch noch ziemlich oft selbst, meistens am Ohr oder Rücken. Mein neues großes Vorbild Adam Winrich, sagt dazu: “The important thing is not to start liking it.”. Nee, diese Gefahr besteht so überhaupt nicht.

Unvollständige Zitate der Weltgeschichte

Manchmal kommt es vor, dass man einen Satz anfängt und dann nicht zu Ende. “Unvollständiger Satzbau” haben meine Deutschlehrer dann immer an den Heftrand geschrieben. Aber die konnten sich das hier damals ja auch noch nicht vorstellen:

Zwanzig Jahre her. Wer da nicht seufzt, der hat kein Herz.

Sie haben uns ein Denkmal gebaut

Heute mal wieder ein leckeres britisches Kulturhäppchen: Am Trafalgar-Square gibt es ja an jeder der vier Ecken einen hohen Sockel. Einer davon war für ein Reiterdenkmal Williams IV reserviert, blieb aber aus irgendeinem Grunde unbesetzt. Und weil das komisch aussah, hat man immer mal etwas anderes draufgestellt. Seit ich das zum ersten Mal bemerkt hatte, musste ich mich hier immer wundern, was sie jetzt wieder Unpassendes hochgehievt hatten. Um dann ein Jahr später zu sehen, daß es auch noch schlimmer geht. Ziel schien es zu sein, etwas in Farbe, Material und Geist komplett Ortsfremdes und Unansehliches zu finden, worüber sich dann alle aufregen (so wie in Kassel immer nach der dokumenta, wenn der Scheiß nicht wieder abgebaut wird).

Deutlich sympathischer die derzeitige Ausstellung: 100 Tage lang bekommt 24 Stunden am Tag jede Stunde jemand anders eine volle Stunde Zeit zur freien Verfügung dort oben. Man musste sich zuvor darum bewerben, und das habe ich natürlich gemacht. Ich bin aber nicht auserwählt worden. Ich weiß auch nicht genau, was ich da oben dann machen würde, ich kann ja keine Kunststücke. Im Fernsehen habe ich gesehen, wie die Frau, die als erster hochdurfte, gerade vor Kameras darüber sprach, was das für eine Ehre sei, den Anfang machen zu dürfen. Währendessen hat sich im Hintergrund einer unerlaubterweise schnell am Sicherheitsnetz hochgehangelt und ihr von oben winkend die Show gestohlen.

Viele versuchen, die gewonnene Aufmerksamkeit für einen guten Zweck, also eine wohltätige Sache, die ihnen am Herzen liegt, zu nutzen und haben dann Requisiten, Kostüme und/oder ein Transparent dabei. Er hier demonstriert gerade für das Wohlergehen von Hunden:

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Wenn die Stunde um ist, kommt eine Hebebühne* piep-piep-piependerweise über den Platz gefahren und tauscht die Amateur-Denkmale aus. Pech, wenn man so morgens um 4.oo Uhr dran ist; dann macht es wahrscheinlich wenig Spaß, und die Zuschauerzahlen sind gewiss niedriger als deren Blutalkohol-Spiegel. Das Projekt one&other geht noch bis Oktober, und wer live sehen will, was gerade läuft, guckt hier.

Daß man sich ganz ohne den Sockel zum letzten Blödmannsgehilfen machen kann, wird in London traditionsgemäß auch oft und gern demonstriert. Er hier tanzt gegen Krieg, deshalb stehe ich dem Frieden jetzt skeptisch gegenüber:

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*(die haben hier einen viel schöneren Namen: Kirschpflücker)

Hank III Beats Elisabeth II

dsc06743sZwar war mein guter alter Leguan nach seinem Opa benannt, seit dem vergangenen Wochenende steht nun aber fest, daß Hank Williams III von allen dreien mein liebster ist. Mit seiner Band ASSJACK hat der die Hausärztin und mich so glücklich gemacht, wie es nur jemandem aus Tennessee gelingen kann.

Auch sein Bassist stellte sich als alter Freund aus unserem Stamm-Honky Tonk in Nashville heraus (wir haben ihm dennoch kein langes Gespräch über alte Zeiten aufgedrängt, weil sich gerade ein anhänglicher englischer Groupie bei ihm um eine spontane Übernachtungsmöglichkeit bemühte).

dsc06779sDer arme Hank war nun schon einige Wochen in Europa unterwegs gewesen, etwas kränklich und musste zwischen den Liedern über Kokain, Zigaretten und Alkohol immer mal einen Schluck warmen Kräutertee nippen.

Dennoch hat er über zweieinhalb Stunden sehr fließig und ohne Pause alles gegeben, bis er am Ende ganz durchnässt und fast nur noch von seiner Tinte bekleidet war.

Zum Glück hatte die Hausärztin Sprechstunde.

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Wie geplant haben wir dann am nächsten Morgen unseren Termin im Buckingham Palace wahrgenommen. Nachdem wir am Vorabend als einzige Untätowierte ganz warmherzig und unkompliziert in die Gesellschaft gewaltbereit wirkender Rockabillies und Punks aufgenommen worden waren, wirkte es jetzt schon etwas ungastlich und unverhältnismäßig, dass wir hier bei den Windsors durch mehrere aufwendige und lästige Sicherheitskontrollen mussten.

So Fotos wie mit Hank III haben wir natürlich auch mit Königin Elisabeth II gemacht, aber die alberne Nudel hat immer Grimassen gezogen und die Zunge herausgestreckt, deswegen sind die Bilder nix geworden.

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Dick In Dixie, Cunt In Country

Ein großes Wochenende ist vorgesehen. Gemeinsam mit der Hausärztin werde ich in London Kontakt mit zweierlei Adelshäusern haben: Am Samstagabend wird Hank Williams III, der Enkel vom Großmeister und Sohn von Bocephus, in der ausverkauften Garage in Islington unter großzügiger Verwendung schlimmer Worte sein Liedgut vortragen. Am nächsten Morgen haben wir dann ähnlich begehrte Eintrittskarten für den Buckingham-Palast for something completely different. YeeHaw, one will be amused. Hit it, Hank:

Mack The Key

Nach einem kurzen Schwätzchen mit Miss Moneypenny noch schnell bei Q im Labor vorbeigeschaut: Q hatte zwar etwas gezögert, dann aber doch dieses als Schlüssel getarnte Taschenmesserchen herausgerückt.

Inzwischen konnte ich das an meinem Schlüsselbund mehreren In-Vivo-Tests in Flughäfen unterziehen.  Reibungslose Abfertigung, nur den Deo-Stein wollen sie immer genauer ansehen.

Gibt es übrigens im Giftshop vom Spy Museum. Und werat’s erfuunden? Die Schweizer.

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