Oh Canada! Ich glaube ja nicht, daß ich einen hiervon in der großen Stadt zu sehen kriege, aber vielleicht kann Goldilocks da mit Beziehungen was drehen?
Nashvilledom
Sunday Morning Coming Down
Es gibt da eine ganz fabelhafte Adresse im Interweb (kuckstu hier), die mich in dieser Woche aus aktuellem Anlass besonders anspricht:
Extreme Erding
Man kann das immer noch nicht so richtig sehen, aber die Lieblings-Kommilitonin war nun auch endlich mal dran mit dem Altwerden. Wie zu erwarten stellte sie sich ihrem runden Geburtstag frontal und charmant. Zu meiner großen Freude auch wieder regional authentisch.
So eine Event-Planung kann Christiane ohne weiteres überlassen werden: Dem großen Festakt im Stadttheater ging noch das Broilertreffen 2011 im Keller und ein Sektempfang an der Rezeption voraus – da hätten andere Gastgeber schon lange schlapp gemacht, und selbst als Gast konnte ich das gerade so durchhalten. An alles war gedacht worden, Hülle und Fülle waren vorrätig, und selbst für den Getränke-Einkauf war allem Anschein nach im Frühsommer noch Amy Winehouse losgeschickt worden.
Nachdem das Broilertreffen im vergangenen Jahr an der Jack Daniel’s Distillery vorbeigeführt und Nashville’s Barkeeper mit der hier abgebildeten Schanktechnik beeindruckt hatten, kam es an der Tränke zu Dosierungen, die im Hause einer Homöopathin nichts zu suchen haben:
Ich freue mich im November immer sehr, daß drei meiner besten und liebsten Freunde alle hintereinander in derselben Woche ihren Geburtstag haben. Nachdem mich die Feierlichkeiten um Geburtstagskinder Eins und Zwei auf angenehmste Weise mit einer langen Anreise, Schlafmangel, Endorphinen und den oben beschriebenen Mischgetränken auf Werkseinstellung zurückgesetzt hatten, musste mich Geburtstagskind Drei heute persönlich(!) an den Anlass erinnern!!! Ich wollte (will es immer noch!) im Boden versinken und machte es auch nicht besser als ich etwas sagte, was wohl schon vor mir Männer zu Frauen gesagt haben: “Das ist mir ja noch nie passiert.”
Old Schattenhand
Ein nicht unerheblicher Teil meines Schulwissens wurde mir über Folien vermittelt als Powerpoint noch Polylux hieß. Wieviel schlauer ich wohl wäre, wenn meine Lehrer nur etwas fingerfertiger gewesen wären:
Be Afraid, Be Very Afraid
Früher war die Dame an der Rezeption schon furchterregend genug, heuer mussten wir uns etwas mehr Mühe geben mit der seasonalen Grusel-Deko. Ob das da denn ihre Zähne seien, fragte eine Patientin, die gerade auf ihre neue Prothese wartet.
ThreatCon Carne
Da läuft gerade eine Weltmeisterschaft, deren Spielregeln mir nur grob vertraut sind. Wenn von südpazifischen Mannschaften (Tonga!) gespielt, kann ich der ersten Spielminute auch mit großer Faszination folgen (ich komme schon noch dahinter, was die dann danach mit dem unrunden Ball machen).
Country Is As Country Does
Der Freizeitwert dieses Jahres gefällt mir ja schon eine ganze Weile ziemlich gut. Ich muss mich nicht nur mit einer Woche Frühjahrs-Honkytonking in Nashville zufrieden geben, sondern bekomme zu Weihnachten nochmal Nachschlag: Alles sieht derzeit danach aus, als finde Heiligabend 2011 in der Grand Ole Opry statt. Weil das aber noch so lange hin ist, kam inzwischen schon mehrmals der Berg zum Propheten: Gestern ingestalt von Dolly Parton, die mit einem Trailer voll Glitzerkleider und Perrücken nach Bournemouth gekommen war und mich und einen inzwischen countryfizierten Teil des Alaska House-Teams nicht nur sehr glücklich gemacht hat, sondern sich auch noch in voller Funkel-Pracht von mir fotografieren liess. Sie hat wieder viel erzählt zwischen den Liedern und dabei unter anderem erklärt, warum ihre Taille so schmal sei, aus demselben Grund nämlich, aus dem ihre Füße so klein seien: Im Schatten wachse ja nichts so richtig.
Rechtzeitig zum Konzertbesuch hatte sich meine eigene (schlichtere) Western-Garderobe auch noch um ein weiteres Paar Cowboystiefel bereichern lassen: Stachelrochen-Leder! Seit Steve Irwin hatte ich mit den Biestern sowieso noch eine Rechnung offen. Die Stiefel passen mir wie maßgeschneidert und sind bereits auf Nashville’s Bürgersteigen, Bardielen und Klangmöbeln getestet und eingetragen worden, und zwar von Brandon Giles, dem besten Jerry Lee Lewis seit Jerry Lee Lewis. Er trug sie hier bei unserer letzten Begegnung noch und hat sie mir jetzt überlassen:
Aber es kam ja in den letzten Wochen noch viel besser: Kurz bevor das hausärztliche Hauptquartier aus der schottischen Villa Kunterbunt in den kanadischen 42. (zweiundvierzig!, ohne Scheiß) Stock mit Seeblick verlegt wurde, fanden sich in Edinburgh zu Besuch direkt aus Nashville die fabulösen, originalen und unnachahmlichen Jugg Sisters (themselves!!!) ein, für mich natürlich ein Anlass, mich rütteln und kneifen zu lassen, die Brille zu putzen und in eine Papiertüte zu atmen. Mein größter Stalker-Traum wurde wahr: Sightseeing, Fotoposing und regionaltypische Erwachsenengetränke mit Nashville’s Finest!
Statt den Rechstverkehr-gewohnten, ausländischen Gästen liebe- und verantwortungsvoll über die Straße zu helfen, bin ich in der Vergangenheit gerne vorausgelaufen und habe fies spektakuläre Fotos von der sicheren anderen Straßenseite aus gemacht. Damit muss jetzt Schluss sein:
Freckled Friends Fraternity
Nee ehrlich, ich arrangiere meine Besucher nicht nach ihrer Haarfarbe. Das sah nur so aus in den letzten Tagen. Hätten sich die entzückende Miss Langstrumpf und der gute alte Tobi hier nicht knapp verpasst (oder ich mir vielleicht noch rechtzeitig meinen legendären roten Kinnbart wachsen lassen), wäre uns Freibier in allen irischen Pubs sicher gewesen.
Wie sich herausstellte, waren zwei Wochen England einfach zu viel für Tobi und blieben nicht ohne schädigende Auswirkungen auf sein vormals tadelloses Modebewusstsein:
Wash Your Eyes Out With This
Tobi hat gesagt, er traue sich nicht mehr auf www.kottenzahn.de zu klicken, weil da schon so lange dieser fiese Herr Bates herumgrinst. Schluss damit. Stattdessen ein Naturfoto vom Wandertag gestern in den Cotswolds: Englische Rinder machem ja manchem auch etwas Angst, aber dieses hier konnte total geradestehen: